Als achtsame, energetische Körperarbeit entfaltet Shiatsu seine Wirkung auf körperlicher und geistig-seelischer Ebene.
Shiatsu gründet auf der taoistisch-chinesischen Gesundheitslehre, die Qi als die alles durchdringende Lebenskraft versteht. Dies gilt sowohl für den Kosmos als auch für unseren Organismus. Vergleichbar mit dem Wasser, das durch einen Bachlauf fließt, bahnt sich das Qi entlang des feinen Meridiannetzes durch unseren Körper und nährt ihn mit Lebenskraft.
Dabei bilden die Akupressur-Punkte Verbindungsstellen, die einen Zugang zur Lebensenergie ermöglichen. So fühlen sich Punkte im Kyo-Zustand kraftlos und leer an, weshalb sie durch längeres Halten oder Druck tonisiert bzw. aufgefüllt werden. Punkte in einem energetisch gestauten Jitsu-Zustand reagieren oft Druck empfindlich. Hier hilft, diesen Energie-Überschuss zu zerstreuen. Kann das Qi ungehindert und frei strömen, fühlen wir uns körperlich vital und seelisch in Harmonie.
Das Meridian-System erstreckt sich über unseren gesamten Körper, auch auf der Handinnenfläche finden sich Akupressur-Punkte, wie hier des Perikard-Meridians. Geistig-seelisch steht Perikard auch für die Qualitäten Lebensfreude und Herzlichkeit.
Zeit für sich selbst. Berühren und Berührt werden ist eines unserer Grundbedürfnisse. Im Zentrum von Shiatsu steht die von Herzen kommende, wohltuende Berührung. Die innere Zentrierung der Praktikerin und deren absichtslose, achtsame Berührung fördert tiefe Ruhe und Entspannung. Während der Anwendung erfährt man häufig tiefen Frieden und eine verfeinerte Sensibilität.
Shiatsu als Körperarbeit hat eine ausgleichende Wirkung auf das gesamte System. Dies fördert Harmonie in Körper und Seele und bringt uns unserer Selbstwahrnehmung näher. So können sich uns Räume eröffnen, die inneren Bewegungen in uns selbst neu oder wiederzufinden.
Yin und Yang
Jeder Meridian ist Yin oder Yang, einem der fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall oder Wasser und einem Organ zugeordnet. Jeweils zwei Meridiane des gleichen Elements bilden ein Paar aus einem Yin- und Yang-Partner.
Das taoistische Symbol des Kreises mit den zwei Hälften Yin und Yang verkörpert die Vollkommenheit beider Kräfte, die sich gegenseitig ergänzen und bedingen. Zudem symbolisieren sie den stetigen Wandel, aus dem die Lebensenergie Qi entsteht.
Die Yang Energie des Himmels wird über den Atem genährt, die Yin Energie der Erde über die Nahrung. In unserem Körper werden diese beiden Formen der Energie verbunden und in körpereigene Energie transformiert. Das Verhältnis beider Kräfte zueinander bestimmt das Gleichgewicht.